Willkommen auf unserem Blog...

... zum Thema "Ansätze mit dem Problem Drogensucht umzugehen". Wir sind 5 Student/innen der Studiengänge "Soziale Arbeit" und "Nonprofit-, Sozial- und Gesundheitsmanagement" am MCI-Management Center Innsbruck. In enger Zusammenarbeit mit unserem Projektauftraggeber, der Mentlvilla/Caritas Innsbruck, beschäftigen wir uns mit dieser Thematik im Zuge einer Seminararbeit.

Kalender

Donnerstag, 31. Mai 2007

die ersten Interviews

Hallo Leute,

heute haben wir endlich die ersten Interviews geführt. Max und ich hatten am Vormittag mit Herrn Kern (Drogenkoordinator) das Vergnügen und um 14.00 Uhr haben sich Sabine und ich mit Frau Hörmann (Die Grünen Tirol) getroffen.

Johanna hat sich nun bereit erklärt, beim Transkribieren der Interviews zu helfen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob wir wirklich alles niederschreiben müssen - eigentlich reicht auch ein Auszug - darüber können wir aber dann auch ein anderes mal sprechen...

Wegen der nächsten Teamsitzung hätte ich einen Vorschlag: Mittwoch, 06. Juni 2007, ca. 12:00 Uhr.

Wir sollten nun noch einen Attention-catcher für die Präsentation finden und vorallem müssen wir uns mal ans Schreiben der Seminararbeit machen.....

Alles weitere bei unserem nächsten Treffen!

Jetzt wünsche ich euch allen ein schönes WE! Max und ich treffen uns morgen Vormittag noch für ein weiteres Interview und dann werden auch wir das WE genießen...

;0) vlg Katharina

Mittwoch, 23. Mai 2007

Termine eintragen

Hallo Johanna,

kannst du bitte die jeweiligen Interview-Termine in den Kalender eintragen?! - Vielen DANK!

Hoffe, dir gehts wieder besser und du bist bald wieder ganz gesund und munter!

vlg ;0) Katharina

Termine - Interviews

Hallo Leute,

von dem Büro Zanon haben wir nun leider eine Absage bekommen (ich musste dort anrufen!), bin nun aber weitergeleitet worden an den Vorstand der Abteilung f. Soziales, Herrn Dr. Wiedemair oder Herrn Mag. Rodisch– bleib dran. Hab gerade eben mit dem Drogenkoordinator, Harald Kern (h.kern@tirol.gv.at), telefoniert. Er steht uns für ein Interview zur Verfügung.

Ich brauch nun bitte so schnell wie möglich, die Kurzbeschreibungen von den verschiedenen Projekten! Vielen DANK!

MAX:
Am Donnerstag, den 31. Mai um 9.00 im MCI I/3. Stock. Er war sehr freundlich und hat von sich aus vorgeschlagen, dass er zu uns ins MCI kommt. Wegen einer Räumlichkeit werde ich mich mit Fr. Lener noch in Kontakt setzen.

SABINE und JOHANNA:
Wegen dem Interview sollten wir uns noch mal zusammensetzen – morgen in der Mittagspause?!

OK, sobald ich was Neues hab, melde ich mich.

Schöne Grüße,
Katharina

Dienstag, 22. Mai 2007

Kanada

In Kanada leben zwischen sechzig- und neunzigtausend opiatabhängige Menschen. Die Drogensucht kostet den kanadischen Steuerzahlern Millionen von Dollar pro Jahr. Die Kosten, die durch die Konsumierung illegaler Drogen entstehen, belaufen sich auf ca. 0,2 % des BIP. Es werden 45.000 $ pro abhängiger Person pro Jahr geschätzt. Alleine in Vancouver schätzt man die Zahl der Opiatabhängigen auf 10.000 und in Montreal auf 5.000 Menschen.



Heroinabgabe in Vancouver
Quelle: http//:www.naomistudy.ca/pdfs/NAOMI_release.pdf [20.05.2007] und …NAOMI_faq.pdf

NAOMI – North American Opiate Medication Initiative

Hierbei handelt es sich um einen Test, der die Wirksamkeit einer heroinunterstützten Therapie untersucht. Das Ziel dieser Studie ist es, Lösungen und Ansätze zu finden, wie man die Situation chronisch abhängiger Personen und deren Reintegration in die Gesellschaft verbessern kann. Dabei werden 470 Heroinkonsumenten untersucht. Die Studie soll im Vergleich zu einer Methadon- Kontrollgruppe zeigen inwieweit sich durch eine Originalstoffabgabe Verminderungen von HIV-Infektionen sowie eine Reduzierung von Todesfällen durch Überdosierungen erreichen lassen.

Orientiert hat man sich hierzulande an der Schweiz und den Niederlanden, wo mit ähnlichen Untersuchungen und Projekten sehr positive Erfahrungen gemacht wurden. 2002 wurde in den Niederlanden ein direkter Zusammenhang zwischen der ärztlichen Verschreibung von Heroin und dessen positiver Auswirkungen auf die Gesundheit der Abhängigen gefunden. (Quelle: http://web1.castanet.net/content/1142476374%5B1%5D.pdf [21.05.2007])

Dieses Projekt wurde im Februar 2005 in Vancouver ins Leben gerufen und wurde bereits im Juni desselben Jahres auf Montreal erweitert. Die Zahl der Heroinabhängigen ist in diesen Städten am höchsten. Die finanzielle Unterstützung dieses Projektes beträgt 8,1 Mio. US$ und wird von dem Kanadischen Institut für Gesundheitsforschung (Canadian Institute of Health Research) getragen. CIHR erwartet sich sehr wertvolle Informationen für den Umgang mit Heroinabhängigen.

Erwartete Erfolge und Vorteile dieses Programms:
Verbessertes Gesundheitsbefinden
Rückgang des illegalen Drogenkonsums
Geringere Kriminalität
Bessere Jobchancen für heroinabhängige Personen
--> Kostenersparnis

Das NAOMI Projekt durchläuft 5 verschiedenen Projektphasen:
Rekrutierung
Selektion
Erhebung
Übergangsphase
Wiederholung

--> genauere Daten zu Kanada und Vancouver gibts heute bei unserem Treffen

Politik:
Die Viersäulenpolitik der Schweiz ist pragmatisch und wirkungsorientiert. Ein erheblicher Rückgang der Drogentodesfälle und der Beschaffungskriminalität, die Verbesserung der Gesundheit der Abhängigen und das Verschwinden der offenen Drogenszenen können als wichtigste Erfolge genannt werden. Der Bund wird sich deshalb auch im Rahmen des «Dritten Massnahmenpaketes zur Verminderung der Drogenprobleme» (MaPaDro III) für die Weiterentwicklung und nationale Verankerung der innovativen Viersäulenpolitik einsetzen.

Die Säule Prävention trägt zur Verringerung des Drogenkonsums bei, indem der Einstieg in den Drogenkonsum und die Suchtentwicklung verhindert werden.

Die Säule Therapie trägt zur Verringerung des Drogenkonsums bei, indem sie den nachhaltigen Ausstieg aus der Sucht ermöglicht bzw. auf die Erhaltung dieser Möglichkeit hinwirkt. Zudem fördert sie die soziale Integration und die Gesundheit der behandelten Personen.

Die Säule Schadensminderung trägt zur Verringerung der negativen Folgen des Drogenkonsums auf die Konsumierenden sowie indirekt auch auf die Gesellschaft bei, indem sie einen individuell und sozial weniger problematischen Drogenkonsum ermöglicht.

Die Säule Repression trägt mit geeigneten regulativen Massnahmen zur Durchsetzung des Verbots von illegalen Drogen dazu bei, die negativen Folgen des Drogenkonsums für die Gesellschaft zu vermindern.
Aus: http://www.bag.admin.ch/themen/drogen/00042/00624/index.html?lang=de

Die Drogenpolitik liegt in der Kompetenz der Kantone. Der Bund kümmert sich um die Koordinierung, die Förderung, die Innovation und die Entwicklung dieser Politik.Diese liberale Politik ist auf internationalem Niveau umstritten und wird regelmässig von der UNO kritisiert.
aus: http://www.swissinfo.org/ger/magazin/detail/Ein_Jahrzehnt_im_Dienst_der_Schweizer_Drogenpolitik.html?siteSect=108&sid=7513407

Statistik:

Die offizielle Statistik des Bundesamtes für 2005 ist veröffentlicht. Ein markanter Anstieg der Drogentoten in der Schweiz um 16% wurde verzeichnet. In absoluten Zahlen heißt das, dass letztes Jahr 211 Menschen am Konsum von Drogen gestorben sind. In 15 Kantonen wurde dieser Anstieg verzeichnet, während in 6 Kantonen die Zahl der Drogentoten unverändert blieb und 5 Kantone einen Rückgang verzeichneten.
Mit 63 Drogentoten bleibt der Kanton Zürich Spitzenreiter in dieser traurigen Rangliste. Die Kantone Bern, St. Gallen, Tessin (höchster Anstieg 2005), Basel-Stadt, Waadt und Genf folgen. In Neuenburg konnte eine sehr stark gesunkene Anzahl von Drogentoten (3 im Jahr 2005) verzeichnet werden.

Fachleute sehen einen Grund der so stark gestiegenen Anzahl Toter im Mischkonsum von Drogen. Dabei handelt es sich nicht nur um den Konsum von illegalen Drogen, sondern das Mischen von XTC und anderen Drogen mit Alkohol. Die Polytoxikomanie (Abhängigkeit resp. Konsum von verschiedenen Suchtstoffen) ist eine von Jugendlichen nicht beachtete Gefahr.
Die Menge an sichergestelltem Heroin nahm mit über 256 Kilogramm gegenüber 2004 (178 Kilogramm) ebenfalls zu.
aus: http://www.sound-and-more.ch/drogenweb/drogen_berichte_aktuelle_drogenstatistik.html#Statistiken_des_Bundesamtes_für_Polizei_

Fixerstübli:

Acht Schweizer Städte betreiben Injektionsräume (Fixerstübli) unter medizinischer Kontrolle. Bern war 1986 Pionierin, gefolgt von Zürich, Basel, Biel, Olten Schaffhausen und Solothurn.

In der Romandie sind in Genf und Lausanne Fixerstübli in Diskussion.

Die Fixerstübli zielen darauf ab, Hepatitis- und HIV-Infektions-Risiken zu reduzieren und den Drogensüchtigen einen medizinisch-sozialen Rahmen zu bieten.

Ziel: Aussteigen aus der Sucht.
aus:http://www.swissinfo.org/ger/magazin/detail/Ein_Jahrzehnt_im_Dienst_der_Schweizer_Drogenpolitik.html?siteSect=108&sid=7513407

Sonntag, 20. Mai 2007

Die Niederlande

Die Niederlande

Im Jahre 2001 waren in den Niederlanden 97 Drogentote zu beklagen.
(Daten aus: National Causes of Death Statistics, Statistics Netherlands. http://www.emcdda.europa.eu/?nnodeid=435 am 17.5.2007)

Der niederländische Staat gab im Jahre 2003 insgesamt rund 2.186 Millionen Euro für die Drogenpolitik aus. (darunter 1.646 Millionen für die Strafverfolgung, 42 Millionen für Prävention, 287 Millionen für Behandlungen und 220 Millionen für Schadensminimierung)
(Daten aus: National Causes of Death Statistics, Statistics Netherlands. http://www.emcdda.europa.eu/?nnodeid=435 am 17.5.2007)

Nach der Statistik des staatlichen Gesundheitsamts ist die Zahl polizeibekannter Drogenabhängiger in Amsterdam seit 1993 um ein Drittel gesunken, von 7520 auf 5018. Das Durchschnittsalter der Süchtigen stieg währenddessen jedes Jahr um ein weiteres Jahr an und liegt heute bei 39.
(aus: http://www.drogen-aufklaerung.de/texte/sachtext/politik09.htm am 10.5.2007)
Quelle: DIE WOCHE vom 08.09.2000)


Drogenpolitik

Im Gegensatz zur österreichischen gilt die niederländische Drogenpolitik als überaus liberal, sowohl was die strafrechtliche Verfolgung, als auch was die in der Drogenhilfe verankerten sozialen Maßnahmen angeht.

Drogenpolitik findet in den Niederlanden gleich wie in Österreich auf 2 Ebenen statt. Einerseits auf Grundlage des Betäubungsmittelgesetzes in Form von strafrechtlich sanktioniertem repressivem Eingreifen und andererseits in Form von sozial- und gesundheitspolitischen Maßnahmen. Darunter fallen in der Praxis vor allem Präventions- und Drogenhilfemaßnahmen, wie z.B. Beratung, Therapie und Methadonabgabe. Dieses „zweigleisige“ Model hat seinen Ausgangspunkt im Schutz der Volksgesundheit. Der Teil der Kriminalitätsbekämpfung ist vom politischen Anspruch her zweitrangig. Das Hauptziel der niederländischen Drogenpolitik ist es, die Drogenproblematik unter Kontrolle zu bringen. Sie zu lösen, gilt als unrealistisch. Der Krieg gegen Drogen führt, auch nach Ansicht der niederländischen Politik, nicht zu einer Lösung sondern zu einer Verschärfung des Problems.

Die niederländische Drogenpolitik im gesundheits-politischen Bereich zielt primär darauf ab, Süchtigen ein menschenwürdiges Leben mit der Droge zu ermöglichen. Erst sekundär werden Wege zu einem Ausstieg und einem drogenfreien Leben gesucht. Man begnügt sich zuerst damit, die sozialen, gesundheitlichen und psychosomatischen Schäden, die durch die Sucht ausgelöst werden, zu minimieren. Außerdem soll durch diese Politik der Stigmatisierung von Süchtigen entgegengewirkt werden.

Im strafrechtlichen Bereich unterscheidet sich die niederländische Drogenpolitik vor allem durch die Unterteilung der Drogen in Substanzen mit „unannehmbar hohem“ und solche mit „akzeptablem Gefährlichkeitsgrad“ von vielen anderen europäischen Ländern. Diese Unterscheidung gilt seit 1976. Delikte, die mit Drogen zu tun haben, die als solche mit „unannehmbar hohem Gefährlichkeitsgrad“ eingestuft sind, dies sind alle Opiate, Kokain, Ecstasy, uvm., werden weitaus härter bestraft als Delikte, die sich auf Drogen mit „akzeptablem Gefährdungsgrad“, unter diese Klassifizierung fallen ausschließlich alle Cannabisprodukte, beziehen. So wird z.B. der Besitz von maximal 30g Cannabis als Ordnungsvergehen geahndet und nicht als Straftat. Allerdings macht die Gesetzeslage in den Niederlande an sich nicht den großen Unterschied zu anderen europäischen Ländern aus. Es geht vor allem um die Auslegung der Gesetze seitens der Gerichte. In Holland gilt das Opportunitätsprinzip. Dies ermöglicht, dass durch ministerielle Richtlinien, in denen z.B. Prioritäten der Strafverfolgung von Drogendelikten geregelt sind, von einer Strafverfolgung abgesehen werden kann. So veröffentlichte das Ministerium für Gemeinwohl 1989 in einer Broschüre:
„Die Staatsanwaltschaft kann von einer Verfolgung strafbarer Handlungen absehen, wenn wichtige gesellschaftliche Interessen auf dem Spiel stehen. Daher wurden besondere Richtlinien für die Fahndung und Strafverfolgung im Zusammenhang mit Drogendelikten erlassen.“
Auch sind die angedrohten Höchststrafen für Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz weit niedriger als z.B. in Österreich.

Seit Mitte der 90-er Jahre ist allerdings auch in den Niederlanden eine zunehmend repressiver werdende Drogenpolitik zu beobachten. Der Schutz der öffentlichen Ordnung steht immer mehr im Mittelpunkt. Auch wenn damit oftmals andere soziale Probleme wie etwa Prostitution, Kriminalität, usw. angeprangert werden, die nicht unbedingt etwas mit der Drogenproblematik zu tun haben müssen, kommt es in diesen Diskussionen doch immer öfters zu der Forderung nach härteren Strafen für DrogenkonsumentInnen. Auch sehen sich die Niederlande immer öfters mit Kritik anderer Schengenmitgliedsstaaten, v.a. von Frankreich, konfrontiert, die sich eine einheitliche, repressive Drogenpolitik für die EU wünschen.

Das Drogenhilfesystem bestand in den Niederlanden in den 70-er und 80-er Jahren vor allem aus kleinen, privat geführten, niederschwelligen Beratungseinrichtungen und Kontaktläden, die sich der akzeptierenden Drogenarbeit verschrieben hatten. Daneben gab es einige wenige, große, staatliche Einrichtungen, die in Richtung Ausstieg, Therapie und drogenfreies Leben arbeiteten. In den letzten 10 Jahren wurden immer mehr dieser kleinen, alternativen Organisationen von den großen übernommen. Dadurch entstanden 15 „regionale Suchthilfezentren“, die in ca. 130 lokalen Niederlassungen in den ganzen Niederlanden arbeiten.
(„Drogenpolitik“ aus: Sozialwesen und Sozialarbeit in den Niederlanden, Karl-Ernst H. Hesser (Hrsg.), Verlag für Soziales und Kulturelles, Luzern, 2000
Seiten 149-171, Sozialarbeit in der Drogenhilfe, Franz Trautmann und Han Kuipers)


Spritzentausch

Der Spritzentausch ist eine gesundheitspolitische Maßnahme für Menschen, die Drogen intravenös konsumieren. Durch das Tauschen von gebrauchten Spritzen gegen saubere soll das Risiko für DrogenkonsumentInnen, an Infektionserkrankungen zu erkranken, minimiert werden. Durch den steten Gebrauch von sterilen Spritzen mindert sich das Ansteckungsrisiko gegen Null.

Schon sehr lange war bekannt, dass der gemeinsame Gebrauch von verunreinigten Spritzen das Risiko einer Ansteckung mit tödlichen Infektionskrankheiten wie Hepatitis C drastisch erhöht. Doch erst mit der Verbreitung des HI-Virus Anfang der 80-er Jahre wurde die Tragweite der Problematik des Verbotes der Spritzenabgabe in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerufen. Im Oktober 1984 betrug der Anteil intravenös drogenkonsumierender Personen an der Gesamtzahl der gemeldeten AIDS-Erkrankungen in Europa nur 2% aller Fälle. Nach einem Jahr, im Oktober 1985, betrug dieser Anteil bereits 8%.

Vorreiter Amsterdam
Die Initiative zur Installierung des ersten Spritzenaustauschprogramms in Amsterdam ergriff im Jahre 1984 der damalige Interessenverband der Fixer, der „Junkie Bond“ (Fixer-Bund). Von Sozialarbeitern unterstützt, plädierte der Verband für ein solches Programm, da eine lokale Apotheke im Sommer 1984 den Verkauf von Nadeln und Spritzen an ungefähr 200 Fixer aufgrund zahlreicher Beschwerden aus der näheren Umgebung einstellte. Der Verband fürchtete, dass dieser Verkaufsstopp zu einer Steigerung der Übertragung von Infektionskrankheiten im Kreise der Fixer führen würde.
Das städtische Gesundheitsamt (GG & GD) kaufte dann große Mengen steriler Nadeln und Spritzen, lieferte sie einmal wöchentlich beim „Junkie Bond“ ab und nahm die abgegebenen gebrauchten Spritzen zur sachgerechten Entsorgung mit. Zu Beginn des Programms 1984 wurden etwa Tausend Spritzen pro Woche umgetauscht. Als die AIDS-Problematik 1985 einen besorgniserregenden Umfang annahm, beschlossen auch andere Institutionen sich an diesem Programm zu beteiligen. In der Folge wurden die angebotenen Möglichkeiten sehr oft und intensiv in Anspruch genommen. Die Zahl der umgetauschten Spritzen wuchs von 100.000 im Jahr 1985 auf 800.000 im Jahr 1989 und auf über eine Million im Jahr 1992. Mitte der neunziger Jahre sank dann die Zahl der umgetauschten Spritzen wieder auf etwa 750.000 pro Jahr, da die Anzahl intravenös injizierender Drogengebraucher in Amsterdam geringer geworden war.(„Spritzentausch“ aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Spritzentausch am 20.5.2007)


mfg, simon.

Donnerstag, 17. Mai 2007

2 interessante artikel

Forderung nach nüchternem Blick
http://www.orf.at/070226-9645/?href=http%3A%2F%2Fwww.orf.at%2F070226-9645%2F8989txt_story.html
Experten sind für Substitutionstherapie - auch mit Heroin.

Vehement gegen eine Dämonisierung der Suchtgiftproblematik, für eine Drogenersatztherapie-Möglichkeit auch mit Heroin und für die Einrichtung von Konsumräumen haben sich Ende Jänner prominente österreichische Experten ausgesprochen. Sie haben in 2. Auflage das Fachbuch "Opiatabhängigkeit" (Springer Verlag) herausgebracht.
In Österreich sterben pro Jahr geschätzte 2.000 bis 3.000 Patienten an Arzneimittelnebenwirkungen. Diskutiert wird aber über die rund 200 Drogentoten, die pro Jahr in Österreich zu beklagen sind.

30.000 mit Drogenproblemen

Sabine Haas, federführende Autorin des jährlichen Drogenberichts des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen (ÖBIG), führte bei der Präsentation des Bandes die aktuellen Zahlen an: "Die für Österreich letzte Schätzung kommt auf 30.000 Personen mit problematischem Drogenkonsum. Diese bezieht sich sehr oft aber nicht auf den reinen Konsum von Opiaten, sondern von mehreren Drogen."
Die Polytoxikomanie mit Injektion von Opiaten, dazu noch beispielsweise Psychopharmaka und Alkohol, sind eine jener Mischungen, die extrem gefährlich sind. Drogentote würden aber zumeist nur mit den Opiaten in Verbindung gebracht.

Neue Verordnung des Ministeriums

Am 1. März werden zwei bis zuletzt umstrittene Verordnungen des Gesundheitsministeriums zur Ausbildung von Ärzten für die Drogensubstitution und zur strikteren Regelung der Drogenersatzbehandlung in Kraft treten. Daran gibt es weiterhin Kritik.
Der Drogenbeauftragte der Stadt Wien, Alexander David, gestand ein, dass in der Vergangenheit durchaus ein Teil der Substitutionsmittel auf den Schwarzmarkt gekommen sei: "Wir haben eines der liberalsten Systeme zur Substitutionsbehandlung gehabt. Wir haben es verloren." Für die Verordnungen habe es objektive Gründe gegeben, es seien aber auch politisch restriktivere Haltungen eingeflossen.
David will jedenfalls für die Zukunft, dass Substitutionsmittel nicht nur zum oralen Gebrauch vorhanden sind: "Wir sollten durchaus überlegen, ob neben der oralen auch andere Substitutionsbehandlungen angeboten werden."
Das ist das heiße Thema der Verschreibung von Heroin auf Substitutionsrezept. In der Schweiz und in anderen Staaten wurde es bereits für Abhängige erprobt, die ohne das Injizieren eines Opiats nicht auskamen.

"Es ist wie im Mittelalter"

Der Grazer Pharmakologe Eckhard Beubler meinte dazu: "Die Heroinbehandlung ist in den Studien immer die beste gewesen. (...) Einerseits geht die Welt in die modernen Wege, in die Herointherapie, auf der anderen Seite sind wir reaktionär. (...) Wahrscheinlich kann fast jeder Opiatabhängige mit Heroin behandelt werden. Aber wir sind ja 100 Jahre entfernt davon. In Österreich ist Heroin als Arzneimittel verboten. Es ist wie im Mittelalter."
Laut Beubler sollte man auch in der Substitutionstherapie endlich so weit kommen, Opiate nicht als vordergründig gefährlich einzustufen: "Opiatabhängigkeit ist eine Abhängigkeit, die wir mit demselben Mittel behandeln können, aus dem sie entstanden ist. Einen Alkoholabhängigen würde man nicht mit Alkohol behandeln. (...) Fünf bis sechs Personen sterben an der Substitutionstherapie. Es gibt auch hier Todesfälle in der Therapie. Das ist nicht anders als bei anderen Therapien."

8.000 in Substitutionstherapie

In Österreich ist derzeit etwa ein Drittel der Opiatabhängigen in Substitutionstherapie. Das sind um die 8.000, davon 6.500 allein in Wien. Das ist in Europa ein relativ hoher Wert, doch es gibt laut dem Bremer Experten Heino Stöver durchaus auch Aufholbedarf.
So bekommen 82 Prozent der spanischen Gefängnisinsassen mit Opiatabhängigkeit eine Drogenersatztherapie angeboten, in Österreich 33 Prozent, in Italien zwölf und beispielsweise in Polen nur 0,3 Prozent.
Stöver sagte allerdings: Trotz der bald in Österreich geltenden strikteren Regeln seien diese wahrscheinlich noch weniger bürokratisch als in Deutschland.

"Äußerst positiver Effekt von Heroin"

Eine Lanze für die Drogensubstitution auch mit Heroin brach Alfred Springer vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Suchtforschung: "In den neunziger Jahren gab es Projekte zur heroingestützten Behandlung. Sie wurden in der Schweiz, den Niederlanden, Spanien und Deutschland durchgeführt. Alle diese Studien haben darauf hingewiesen, dass es (Heroin) bei dieser Klientel einen äußerst positiven Effekt hat. Wenn man jemandem das Substitutionsmittel gibt, das er will, hat man kein Problem damit, dass er es nicht nehmen will."
"Brauchen Konsumräume"Hans Haltmayer, ärztlicher Leiter des Ganslwirts in Wien, forderte neben speziellen Angeboten für Jugendliche und ältere Abhängige die Einrichtung von Konsumräumen: "Die haben wir noch immer nicht. Damit könnte man das einsame Sterben in der Wohnung zurückdrängen."
Kritik äußerte er weiterhin an den vor dem In-Kraft-Treten stehenden Verordnungen des Gesundheitsministeriums: "Ein Teil der Rahmenbedingungen (für die Substitutionstherapie, Anm.) ist, dass der Patient den Arzt von der ärztlichen Schweigepflicht entbinden muss. Die Patienten müssen, um in die Behandlung eintreten zu können, auf ein Grundrecht verzichten." Das sei zumindest laut einem Gutachten verfassungswidrig.
BuchhinweisEckhard Beubler, Hans Haltmayer, Alfred Springer (Hrsg.): Opiatabhängigkeit - Interdisziplinäre Aspekte für die Praxis. 2. Aufl., Springer Verlag 2006, 49,60 Euro.
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Wehsely gegen kontrollierte Heroin-Abgabe (vom 16.02.2007)
http://wien.orf.at/stories/172354/

In Deutschland ist zuletzt heftig darüber diskutiert worden, in Wien dürfte die kontrollierte Abgabe von Heroin kein Thema werden. In einem Interview sagte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ), das mache keinen Sinn.

Substitutionsprogramme bleiben

Die kontrollierte Abgabe von Heroin ist für Wehsely keine primär politische Frage. Jedoch sei Heroin sehr gut zu substituieren und die Beschaffung für den Staat relativ schwierig, weshalb sie derzeit der Ansicht sei, dass dies keinen Sinn mache, so Wehsely gegenüber der Austria Presse Agentur.Schließlich sei der illegale Drogenmarkt auch nicht durch die bestehenden Substitutionsangebote zum Erliegen gekommen, begründete Wehsely ihren Standpunkt. Eine Einschränkung von Substitutionsprogrammen wolle sie allerdings auch nicht.
Drogenmissbrauch dennoch weiter auf der Straße.

Keine Einführung von "Fixerstuben"

Auch sogenannte "Fixerstuben", also Konsumräumen für Drogenabhängige, will Wehsely nicht fördern. "Ich überlege mir erst in dem Moment als Politikerin etwas, wenn alle Experten und Expertinnen sagen: 'Ja, das brauchen wir', und das ist derzeit nicht der Fall", stellte Wehsely klar. In diesem Zusammenhang gebe es oftmals das Missverständnis, dass dadurch der Drogenmissbrauch nur mehr in diesen speziellen Räumen und nicht auf der Straße stattfinde: "Da habe ich auch den Eindruck, dass die, die das mitvertreten, ein bisschen einem Irrtum aufsitzen."


Noch mehr Prävention

Veränderungsbedarf ortete die neue Stadträtin hingegen im Bereich der Vorbeugung. Zwar sei das Wiener Drogenkonzept europaweit führend, aber "ich denke, dass man im Bereich der Prävention noch mehr machen kann". Das gelte besonders für den Alkohol, dem viele Junge verfallen seien.Ebenso wolle sie die Kooperation von Polizei und Sozialarbeitern im Drogenbereich durch die Einbeziehung von anderen einschlägigen Berufsgruppen verbessern.

ÖVP begrüßt Ankündigungen

Die ÖVP begrüßte die Ankündigung, wonach die Drogenprävention ausgebaut werden solle. Hier scheine sich Wehsely endlich auf die langjährigen Forderungen der ÖVP Wien zu besinnen, hieß es.Zugleich müsse aber der Drogenbrennpunkt Karlsplatz entschärft und Hilfestellung für Suchtkranke, Anrainer und Passanten gefunden werden.

Mittwoch, 16. Mai 2007

Neuigkeiten - oder auch nicht

Hallo alle zusammen,

also, für mich war heute wieder mal ein sehr aufschlussreicher Tag.
1. Politiker sind sehr schwer zu erreichen - immer viel zu tun und immer ausgebucht, also, vielleicht und hoffentlich hat Johanna am Freitag beim Telefonieren mehr Glück als ich - immerhin wurde uns aber schon ein Rückruf am Anfang der nächsten Woche zugesagt (aus dem Büro Zanon) SEHR GUT!

2. manche Menschen sind nicht immer ganz einfach, eher kompliziert und mühsam... genaueres dazu, ein anderes mal - auf jeden Fall, nachdem ich nun die Erlaubnis des MCIs habe, hoffe ich, dass uns Herr Giacomuzzi doch noch behilflich sein wird...

3. ich hoffe inständig und ich werde mich auch sehr bemühen, dass ich doch noch etwas über die Situation in Kanada herausfinden kann - ansonsten müssen wir uns was überlegen - das Konzept werde ich weiter durchforsten

4. fahre ich morgen auf eine Hochzeit und ich freue mich schon sehr darauf - also, keep cool!

Wünsch euch eine schöne freie Zeit und alles Liebe, bis bald!
Katharina

Dienstag, 15. Mai 2007

Neue Erkenntnisse für die Suchtbehandlung

Eintrag vom 11. Apr 2003

In Innsbruck wurden süchtige Menschen befragt.
Eine Wende in der Suchtforschung hat eine Studie der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie durch die Befragung von Abhängigen gebracht. Dadurch ergeben sich auch neue Erkenntnisse für die Suchtbehandlung, erklärte Univ.-Prof. Gerald Zernig von der Abteilung Neurochemie.
So sei man bisher davon ausgegangen, dass das Suchtrisiko einer Droge umso höher sei, je schneller sie ins Gehirn geht. Wie fälschlich angenommen worden sei, werde jemand nicht weniger schnell abhängig, wenn er beispielsweise Heroin rauche, anstatt es zu spritzen. Auch über das Suchtverhalten und die Wirkung der einzelnen Drogen habe man neue Erkenntnisse gewonnen. Suchtforscher und -therapeuten hätten die Zeitspannen, nach denen der Abhängige wieder Gier nach der Droge verspürt, um das Zwei- bis Dreifache über- bzw. unterschätzt. Ein Kokainabhängiger beispielsweise spüre bereits nach 15 Minuten wieder Verlangen nach der Droge. Für die Therapie bedeute das, dass die Hilfestellung angepasst werden müsse. Der Süchtige braucht also schnellere Hilfe, erklärte Salvatore Giacomuzzi von der Drogenambulanz Innsbruck.
Für die Opioide Heroin und Morphin habe man angenommen, dass sie sich nur in der Intensität, nicht aber in der Art der Wirkung unterscheiden. Durch die Befragung der 54 Süchtigen habe sich jedoch gezeigt, dass sie verschiedene Effekte hervorrufen. Jedes Suchtmittel scheint ein charakteristisches Wirkungsprofil zu besitzen, genau darum wird es gesucht und verwendet, sagte Zernig. Dies sei für die Therapie wichtig, da die Bedürfnisse des Patienten so leichter zu erkennen seien, unterstrich Giacomuzzi.
Wünschenswert in der Therapie sei für Zernig der Einsatz von speziellen Substitutionsmedikamenten. Diese sollen beim Patienten das normalerweise durch die Droge erzeugte Wohlbefinden hervorrufen, Entzugserscheinungen ausschalten und die zusätzliche Einnahme von anderen Suchtmitteln wirkungslos machen. (APA)

Quelle: http://www.psychologie.at/wissen/archiv.asp?bereich=4&menu=news&detail=1&newsid=690 (15.05.2007)

Samstag, 12. Mai 2007

Definitionen

Johanna, ich hab deine 2 Begriffsdefinitionen kopiert und in die bereits angelegte Liste für Definitionen reinkopiert. Aus diesem Grund möcht ich dich bitten, dass du deinen Post rauslöschst - damit nicht alles 2mal dasteht. Ich denk mir, es ist übersichtlicher, wenn wir die Definitionen gleich beisammen haben. Hoffe, du bist damit einverstanden...!

vlg Kathi

Freitag, 11. Mai 2007

das eine oder andere

Drogenbericht Kanada 2005
http://www.rcmp-grc.gc.ca/crimint/drugs_2005_e.htm (11.5.2007)


Heroingestützte Therapie für Opiatabhängige - weder Allheilmittel noch Teufelswerk
http://www.thieme-connect.com/ejournals/html/suchttherapie/doi/10.1055/s-2000-15607 (11.5.2007)

Suchttherapie 2000; 1: 57-62DOI: 10.1055/s-2000-15607
Jürgen Rehm1, 2, 3, 4, Benedikt Fischer2, 3, 5
Institut für Suchtforschung, Zürich, Schweiz, Department of Public Health Sciences, University of Toronto, Toronto, Kanada, Social, Prevention and Health Policy Research Department, Centre for Addiction and Mental Health, Toronto, Kanada, World Health Organization (WHO), Genf, Schweiz, Centre of Criminology, University of Toronto

Einrichtungen in Tirol

Tiroler Drogenkoordinationsstelle - Tirol Jugendweb
http://www.jugendweb.at/drogen/drogen_ein.asp (11.5.2007)


Suchtbegleitende Einrichtungen
Drogenambulanz
Komfüdro
Mentlvilla
Z6-Streetwork

Beratungs - Einrichtungen
Aids-Hilfe Tirol
ASP
B.I.N.
B.I.T.
MDA basecamp
Verein KIT Beratungsstelle
Z6-Drogenberatungsstelle

Abstinenzorientierte Einrichtungen
B/3 Hall
Massnahmenabteilung der JA Innsbruck
PKH Hall
Rehabilitationseinrichtungen des Vereins KIT
Therapiezentrum Mutters

Präventions - Einrichtungen
kontakt&co
Suchtkoordination des Landes Tirol

© JugendWeb Tirol. Impressum. Rechliche Hinweise.

Struktur - Seminararbeit

1. EINLEITUNG

  • Abstract
  • Schlüsselwörter
2. HAUPTTEIL
  • Projektgruppe
  • Projektthema
  • Projektauftraggeber

  • Allgemeine Drogensituation Österreich
  • Zahlen/Fakten/Daten
  • Gesetzeslage
  • Einrichtungen und spez. Projekte
  • (Situation und Projekte in Tirol/Innsbruck)

  • Kurze Beschreibung der Drogensituation in Deutschland, Schweiz, den Niederlanden und Kanada
  • Vorstellung der "Vorzeige"projekte:
  • Deutschland - KISS
  • Schweiz - Konsumräume ("Fixerstüblis")
  • Niederlande - Spritzentausch (?)
  • Kanada (Vancouver) - Heroinabgabe

3. RESÜMEE

4. ANHANG
  • Die wesentlichen Aussagen aus den Interviews mit den Landesräten für Gesundheit und Soziales sollen in den Hauptteil einfließen - die transkribierten Interviews kommen in den Anhang.
  • Organigramm - Caritas
  • Begriffsdefinitionen

Protokoll vom 11.05.07

neue Aufgabenverteilung:

MAX: neues Substitutionsgesetz (dieses Jahr erschienen
Österreichische, Tiroler Gesetzeslage
Fixerstüblis - CH
kleiner Bericht über Drogensituation in CH

KATHARINA: Heroinabgabeprogramm - Vancouver
kleiner Bericht über Drogensituation in Vancouver

SABINE: KISS - DE
kleiner Bericht über Drogensituation in DE

SIMON: Spritzentausch (?) in NL
kleiner Bericht über Drogensituation in NL

JOHANNA: Konsumräume, Heroinabgabe --> GRÜNDE??
____________________________________________

Termin für Interview mit Gschwendtner und Zanon: KW 22 (28.5.-1.6.)

Nächstes Treffen am 22.5. um 11:00
WO? MCI 1, 3. Stock

Mittwoch, 9. Mai 2007

Absage Projektsitzung

Hallo liebe Projektmitglieder,

Da wir am Freitag wieder betreute Vorlesung haben, haben wir beschlossen, die Sitzung am Donnerstag abzusagen.

Hoffe das geht für alle in Ordnung.

LG
Sabine

Dienstag, 8. Mai 2007

begriffsdefinitionen

@ Katharina,

wenn du den Begriff "polytoxikman" noch nicht gemacht hast, würd ich den übernehmen. außerdem erkär ich noch was niederschwellige einrichtungen sind. das buch vom gratzel ist diesbezüglich sehr praktisch, nehm´s dir morgen mit.

glg johanna =)

Protokoll Treffen Gratzel

Protokoll:

Treffen mit Wolfgang Gratzel

am 10.05.2007 von 12:30 bis 13:10

zum Interview mit Gschwendtner:

Er findet dies eine sehr gute Idee und er würde im Besonderen folgende Punkte ansprechen:

Inwieweit sich die Politiker bzw. Herr Gschwendtner Gedanken über Gesundheitsprojekte (Drogenprojekte) machen?

Wie Gschwendtner die Situation in Innsbruck/Tirol sieht? à Wie sieht es mit einem Leitfaden bzw. Leitbild aus? à dazu super Beispiel von Vancouver

Wie steht Gschwendtner zu den Projekten bezüglich Drogen?

Zu den Projekten hat er uns folgende Anregungen gegeben:

Kanada – Vancouver Leitbild zur Drogenpolitik (die Unterlagen hat Sabine)

Kanada – Heroinabgabeprogramme (aber auch in anderen Ländern)

Deutschland – kontrollierter Konsum niedrigschwelliger Arbeit (von den Anonymen Alkoholikern) à dazu folgende website www.gk-quest.de (Stichwort: Kiss – heidelberg)

Schweiz – Konsumräume

Schweiz - Fixerstüblis

Drogenambulanz und Substitution in Österreich

Spritzentausch (in Österreich noch nicht ganz so verbreitet)

Weitere Stichwörter: NOX und Ganzlwirt (oder so ähnlich)

Zur Frage was es mit dem neuen Gesetz auf sich hat, hat er geantwortet, dass damit die Substitutionsverordnung gemeint ist, die bereits im März verabschiedet worden ist. Österreich war immer sehr liberal eingestellt und die Substitutionssubstanzen konnte jeder Arzt verschreiben. Daraufhin haben sie dieses Gesetz eingeführt, dass die Ärzte registriert sein und eine Schulung machen müssen, um solche Mittel verschreiben zu dürfen. Das große Ziel des Gesetzes ist die Eliminierung des Schwarzmarktes von Substitutionsmittel.

Zu den Referenten:

Er sagt, dass wir eventuell finanzielle Mittel erhalten, falls ein Referent dies wünschen sollte. Dies muss aber mit ihm abgeklärt werden und erst dann kann entschieden werden.

Er hat auch einige Ideen für eventuelle Referenten und zwar kennt er einen ehemaligen Süchtigen aus Deutschland – Günther Ammend. (Buch: „Die Droge, der Staat, der Tod“) Ammend würde bei einer Podiumsdiskussion die provokante Position einnehmen.

Eine interessante Stellungnahme wäre auch die, vom Minister für Gesundheit.

Was ganz toll wäre, aber wahrscheinlich nicht umsetzbar: Der Bürgermeister von Vancouver, Herr Sullivan, wäre ein ganz toller Gast, sehr offen und fortschrittlich.

Zum Drogenkoordinator – Kern Harald: Der Drogenkoordinator würde im Prinzip eine wichtige Stellung einnehmen, dies ist aber in Tirol nicht der Fall, weil Herr Kern dies nicht wahrnimmt. Also für uns nicht wirklich relevant.

Eine Vereinbarung, die wir mit Herrn Gratzel getroffen haben, ist dass wir ihn über E-Mails unsere Fortschritte mitteilen und nicht mittels unseres Blogs (er mag keine Blogs J).

Er hat uns 3 Bücher zur Verfügung gestellt: 2 Bücher beziehen sich auf die allgemeine Situation und den Umgang mit Drogen in Europa und das andere Buch ist über Österreich.

LG

Sabine

Freitag, 4. Mai 2007

Treffen mit Wolfgang Gratzel

hallo!!!

wolfgang gratzel hat am montag gut zeit.

er erwartet unsere abordnung am 7.5. um 12.30 in der mentlvilla.

ich habe auch bezüglich ansätzen gefragt und er meinte, er hätte da schon eine idee, die er vielleicht bald in der mentlvilla umsetzen will. scheint was ganz neues zu sein. bin schon sehr gespannt!

wünsche euch ein schönes wochenende und hoffe, möglichst viele von euch morgen im z6 beim sofafest zu treffen!

simon.

Projektsitzung am 04.05.2007

mit Betreuung (Eder Gudrun) von 09:00 bis 12:15
alle anwesend

Meilensteine:
- Inhalte und Interviews bis zum 21.05. (wird eventuell noch geändert)
- Präsentation und Reinschrift bis zum 15.06.

Katharina hatte die Idee einen kleinen Film zu drehen oder eine Power-Point-Präsentation zu machen, der die Kontraste der Gesellschaft darstellt, beispielsweise das Goldene Dachl mit vielen Touristen und den Rapoldipark bei Nacht (mehr Infos hat Katharina)

Am Montag oder am Freitag wollen wir das Interview mit Wolfgang Gratzel machen, um interessante Projekte ausfindig zu machen. In die Mentlvilla werden Max und Sabine gehen. Den Termin vereinbart Simon mit Herrn Gratzel.

Da Sabine zeitliche Probleme hat und Max seine Recherche bereits beendet hat, wird er die Bestandsaufnahme von der Schweiz übernehmen.

Außerdem haben wir uns Gedanken gemacht, welche Referenten wir zum Symposium einladen möchten: LR Gschwendtner; den Drogenkoordinator Harald Kern und Herrn Gratzel (eventuell einen ehemaligen Drogenabhängigen)

Unsere Forschungsaufgabe soll nun lauten: Welche erfolgreichen Alternativprojekte sind bei der bestehenden Drogenpolitik in Österreich/Tirol umsetzbar?

Die nächste Projektsitzung findet voraussichtlich am Donnerstag, 12.05 im MCI 1 statt.

liebe Grüße
Sabine

Mittwoch, 2. Mai 2007

zu viel Arbeit

Hallöchen, schon wieder ich.

Wollte nur sagen, dass mir sehr geholfen wäre, wenn mir jemand mit der Recherche der Schweiz helfen würde.

MAX: Wieviel ich weiß, hast du gesagt, dass du nichts mehr zu tun hast. Wäre ganz toll, wenn du mir diese Arbeit abnehmen könntest.

Bei Interesse kann ich dir einige Internet-Seiten geben.

LG
Sabine

Dienstag, 1. Mai 2007

Caritas/Mentlvilla - Organigramm

Ich hab mal das Organigramm der Caritas Tirol rausgesucht, damit wir wissen, wie die Struktur hinter der Mentlvilla aussieht - die Grafik findet ihr unter folgendem LINK:
http://www.caritas-innsbruck.at/organigramm.cfm

Begriffsdefinitionen - Liste

Bitte tragt hier alle Begriffsdefinitionen ein, dann haben wir gleich alle wichtigen Wörter beisammen - die Definitionen der folgenden Begriffe kommen bald nach ;0)!

Opiate:
Opiate sind Wirkstoffe einer bestimmten Art der Mohnpflanzen, des Schlafmohns. Zum Zweck der Drogengewinnung wird er hauptsächlich in Bulgarien, Ungarn, den Ländern des ehemaligen Jugoslawien, in der Türkei, Iran und Libanon, weiters im Fernen Osten, aber auch in Amerika vor allem in Mexiko und Kolumbien.

Der Angriffspunkt der Opiate sind eigene Rezeptoren im Gehirn. Die wichtigsten Wirkungen sind:
  • Schmerzstillung
  • psychische Wirkung (Euphorie mit Glücksgefühlen)
  • Dämpfung des Atemzentrums im Gehirn
  • Dämpfung des Hustenzentrums
  • Erregung eines Hirnnervenkernes (Verkleinerung der Pupille)

Opiate: Morphium, Hydromorphin, Oxymorphin, Codein, Hydrocodon, Thebain, Heroin
--> ähnliche Wirkung

Diese verschiedenen Derivate (= Verbindungen, die von einer anderen chemischen Substanz abgeleitet werden) können auf verschiedenste Weisen konsumiert werden:

  • geraucht
  • gegessen (Tablettenform)
  • gelöst
  • injiziert
  • gesnifft

Quelle: vgl. Brosch Renate und Juhnke Günter. Sucht in Österreich. Ein Leitfaden für Betroffene, Angehörige, Betreuer. Dr. Alfred Pritz (Hrsg.), Wien: Orac, 1993 (S. 103-107)


Prävalenz:
Anzahl der Erkrankten (in einer definierten Population) zu einem definierten Zeitpunkt.

Quelle: http://www.medi-informatik.de/lex/Pr%E4valenz. Informationsmanagement im Gesundheitswesen. Alexander Beyer83229 Aschau im Chiemgau. (12.5.2007)

Polytoxikomanie:
„Unter dem Begriff „Polytoxikomanie“ ist die Abhängigkeit von der Einnahme mehrerer Substanzen, abwechselnd oder gleichzeitig, gemeint. Diese Mehrfach- oder Mischabhängigkeit ist üblicher als eine reine Form des Drogenkonsums. ... Natürlich spielen bei der Mehrfachabhängigkeit auch die substanzungebundenen Suchtformen eine große Rolle. Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit, Kaufsucht, Spielsucht, Nikotinabhängigkeit sind gleichzeitig bei vielen Süchtigen zu finden." Quelle: Sucht in Österreich: Ein Leitfaden für Betroffene, Angehörige, Betreuer – von Renate Brosch; Günther Juhnke (Hrsg.) – Wien: Orac, 1993, S.136

Suchtbegleitende (niederschwellige) Behandlung:
„Hier steht der Aspekt der Schadensbegrenzung im Vordergrund und die Aufrechterhaltung minimaler Ordnungs- und Lebensstrukturen. Niederschwellige Betreuungseinrichtungen haben keinen Anspruch auf Abstinenz, sondern begleiten den Süchtigen auf seinem Weg. Ziel ist es, die körperlichen, seelischen und sozialen Negativfolgen zu begrenzen. Dem Drogenabhängigen wird der Zugang zu Hilfe erleichtert, indem Hindernisse wie Abstinenzanspruch, genaue Termineinhaltung, bürokratische Auflagen oder Preisgabe der Identität verringert werden. ... Andere niederschwellige Einrichtungen bieten neben Beratung auch medizinische Notversorgung rund um die Uhr, sozialarbeiterische Betreuung, Übernachtungsmöglichkeiten, Rechtsberatung, Spritzentausch, Vermittlung in Arbeitsprojekte und Freizeitangebote. .. Die Klienten werden jederzeit und in jedem Zustand akzeptiert. ... Eine besondere Bedeutung haben suchtbegleitende Maßnahmen im Hinblick auf die Ausbreitung von AIDS gewonnen. ... Niederschwellig arbeitende Einrichtungen haben auch hier die Aufgabe, das Risiko der Ansteckung durch Aufklärung, Tausch von gebrauchten gegen sterile Spritzen und Nadeln sowie Abgabe von Kondomen, zu verkleinern.“ Quelle: Sucht in Österreich: Ein Leitfaden für Betroffene, Angehörige, Betreuer – von Renate Brosch; Günther Juhnke (Hrsg.) – Wien: Orac, 1993, S.142

Methadonsubstitution: (= Ersetzung, Austausch)
Methadon ist ein synthetisches Opiat und muss per Rezept verschrieben werden. Methadon erhalten jene Personen, die seit längerer Zeit an einer Opiatabhängigkeit leiden. Das Substitutionsmittel wird von den Abhängigen in der Apotheke eingenommen. Neben dem Methadon dürfen keine anderen Drogen konsumiert werden. In Österreich gibt es die Methadonstubstitution seit September 1987. Ursprünglich war das Hauptziel, durch die Methadonbehandlung Süchtige von der Nadel wegzubringen und so die Ansteckungsgefahr mit AIDS zu verringern. Weitere Vorteile sind die Verringerung der Beschaffungskriminalität, die gleichbleibende Qualtiät der Droge und die damit verbundene gute Dosierbarkeit, Lösung aus dem sozialen Gefüge der Drogenszene. Methadon ist allerdings kein Heilmittel.

Quelle: vgl. Brosch Renate und Juhnke Günter. Sucht in Österreich. Ein Leitfaden für Betroffene, Angehörige, Betreuer. Dr. Alfred Pritz (Hrsg.), Wien: Orac, 1993 (S. 142-143)


Substitol:
Substitutionsmittel

Substitol hindert das Verlangen nach Opiaten und hilft mit, die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Rückfalls einzuschränken. Das Mittel wird zur Erhaltungstherapie von PatientInnen mit Opiatabhängigkeit sowie zur Unterstützung einer Ersatztherapie von Opiatabhängigen verwendet. Die Kapseln werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit geschluckt.

Vor Beginn der Behandlung muss eine Opiatabhängigkeit bestehen. Anfangs ist eine wöchentliche Kontrolle durch einen Arzt notwendig. Während der Behandlung sind regelmäßig Harnkontrollen zu veranlassen ebenso werden Suchtgiftkontrollen regelmäßig durchgeführt. Sämtliche Änderungen von Ersatztherapien werden mit dem Arzt besprochen. Die Anwendung von Substitol beeinträchtigt die Reaktionszeit und die Verkehrstüchtigkeit.

Quelle: http://www.netdoktor.at/medikamente/suche2/medicaments_details.php?id=1400 Das unabhängige Gesundheitsweb für Österreich, Dr. Maté GmbHAlser Straße 4Altes AKH / Hof 1/ 1.6.61090 Wien (12.05.2007)

psychotrope Suchtmittel = Psychotropikum = psychoaktive Substanzen
Stoff, der die Psyche und das Bewusstsein des Menschen beeinflusst. Auch Kaffee, Zigaretten oder Kakao werden als psychoaktive Stoffe bezeichnet. (Wikipedia)

Symposium - Datum?!

Hallo Leute,
hoffe, ihr hattet auch so ein schönes langes WE wie ich und konntet das Wetter genießen...!

Wie einige von euch wissen, sollen wir ein Datum für das Symposium Mentlvilla vorschlagen. Da die Leute vom Studiengang "Soziale Arbeit" im Herbst nicht mehr da sein werden, wäre wohl Anfang Juli dafür besser geeignet.

Bitte um baldige Vorschläge und wie die Sabine schon gepostet hat, es wird Zeit, dass wir uns alle 5 wieder mal treffen - es ist einiges zu klären - Jungs, meldet euch!

Schöne Grüße,
Katharina